BG Kritik: „The Texas Chainsaw Massacre 2“
Nach den Ereignissen des ersten Films macht sich ein Sheriff (Dennis Hopper) auf den Weg, die unheilvollen Nichtvegetarier aufzuspüren und zu erledigen – indes beginnen diese samt Neuzugang Chop-Top (Bill Moseley), einer Radiomoderatorin mit einer Kettensäge unter die Haut zu gehen. Eine der schrägsten Fortsetzungen überhaupt, zu einem der ikonischsten Horrortiteln.
THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2 (US, 1986)
Regisseur: Tobe Hooper
Cast: Bill Moseley, Dennis Hopper
Eigentlich hatte Tobe Hooper längst mit den texanischen Kettensägen abgeschlossen, aber weil man ihn seit 1975 kontinuierlich nach einer Fortführung gefragt hatte, gab er rund zehn Jahre später nach. Ihm war bewusst, dass er den ersten nicht einfach wiederholen wollte, also kam er auf reichlich verrückte Ideen. Eine der Änderungen betraf das Alter der Protagonisten. Statt Jugendliche sind dieses Mal Erwachsene am Drücker, darunter ausgerechnet Oscar-Nominee Dennis Hopper, der sich als Onkel einer der vorherigen Opfer rächen will. Dafür kauft er sich gleich mehrere Kettensägen, mit denen er später ein Duell gegen Leatherface führt. Da hört der absurde Ton längst nicht auf, denn die zweite Hauptrolle spielt Bill Moseley als Chop-Top, ein Bruder von Leatherface, der frisch aus dem Vietnamkrieg kommt und nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Zusammen mit seiner Familie terrorisiert er die Radioreporterin Stretch (Caroline Williams), die einen ihrer berüchtigten Überfälle in ihrer Sendung bespricht. Später verlegt sich die Handlung in das neue Versteck der Familie, die nun in einem still gelegten Zirkuszelt haust.
Das ergibt andere Ausgangssituationen, aber auch einen anderen Ton. Bestach der erste Film noch durch Terrorhorror und eine seltsam ungemütliche Alltäglichkeit, hat der zweite Film nur wenige ernste oder gruselige Szenen. Hooper will stattdessen Spaß haben und sorgt für zahlreiche Unterhaltungen zwischen immer verrückteren Charakteren, so dass man es kaum erwarten kann, dass Dennis Hopper gegen Leatherface antritt. Nachdem ja schon der Opa im ersten Film mumienhaft alt aussah, trifft sie ein noch älteres Familienmitglied, und findet gar eine heilige Superkettensäge. Spätestens damit sollte klar sein, dass sich der zweite Film kaum noch ernst nimmt und Hooper gezielt allen Erwartungen trotzte, die sich ein ähnliches Erlebnis gewünscht hatten.
Es funktioniert zum Teil. TCM 2 ist beileibe kein guter Film, aber ein so sonderbarer Ausreißer, dass man fraglos gebannt bleibt, was denn wohl als Nächstes passieren mag. Während der neue Leatherface Darsteller weitaus weniger schaurig erscheint als Gunnar Hansen aus dem ersten, sorgen der exzentrische Hopper und der durchgeknallte Moseley allerdings für allerlei amüsante Szenen.
Fast schon wehmütig kann man sich manche Sets ansehen und sich wünschen, dass zumindest das alte Zirkusset für wirkungsvolle Horrormomente verwertet würde, aber dafür war Tobe Hooper nicht zu haben. Überhaupt schien er nur halbherzig bei der Sache gewesen zu sein, denn der im gleichen Jahr erschienene, ebenfalls von Hooper gedrehte Kinderhorrorfilm Invasion vom Mars ist wesentlich gruseliger, stimmiger und denkwürdiger als der kreischende Blödsinn dieses späten Sequels.
Fazit:
Sagen wir: ein interessantes Sequel. Eigentlich relativ schlecht und null mit dem ersten Teil zu vergleichen, doch die ausschweifende Exzentrik und Hoopers Versuch, das ganze lustig werden zu lassen, können zumindest neugierig machen.
Zur Registrierung