Das BG-Interview mit den Stars aus „Rate Your Date“
Welchem Stempel würdest du deinen Dates aufdrücken? War der Kerl von gestern Abend ein Aufreißer? Oder die Frau, die du in der Bar kennengelernt hast, leicht zu haben? Und was würde passieren, wenn solche Kategorisierungen für jeden auf einen Blick sichtbar wären? Die Komödie „Rate Your Date“ von Regisseur David Dietl geht dieser Frage nach. Die vier Freunde Teresa, Patricia, Paul und Anton entwickeln eine neue Dating-App, in der Verabredungen von den Usern mit bestimmten Hashtags gebrandmarkt werden. Wir haben die vier sympathischen Hauptdarsteller Alicia von Rittberg, Nilam Farooq, Edin Hasanovic und Marc Benjamin zu einem Interview getroffen.
Bereitsgesehen: Was ist das Besondere an „Rate Your Date“?
Alicia von Rittberg: Wir vier spielen komplett unterschiedliche Persönlichkeiten. Ich denke, da findet jeder Zuschauer jemanden, mit dem er sich identifizieren kann. Und auch die dargestellten Dates bieten einiges an Wiedererkennungswert. Außerdem ist der Film ein toller Vorbote für einen traumhaften Sommer, weil wir ihn im Jahrhundertsommer im letzten Jahr in Berlin gedreht haben. Das sieht man den Bildern an.
Edin Hasanovic: Wir sind fest davon überzeugt, dass „Rate Your Date“ der perfekte Film für das erste Date ist!
Bereitsgesehen: Was für Charaktere spielt ihr?
Nilam Farooq: Ich spiele Patricia. Sie ist #Romantikerin, Single-Mum, ein bisschen die vernünftige Stimme, die bei der App-Unternehmung mitmacht, weil sie es spannend findet. Eigentlich ist sie ganz zufrieden mit ihrem Leben. Sie schaut einfach, was sich aus der Sache mit der App entwickelt und trifft in diesem Zusammenhang auf viele witzige Figuren, mit denen sie nicht so recht was anzufangen weiß.
Edin Hasanovic: Zum Beispiel auf mich! Ich spiele Paul, #Erbe, einen sehr reichen Sohn von Bankern, der für sein Geld bisher noch nicht viel hat machen müssen. Der kriegt 10.000 Euro im Monat einfach so, weil er der einzige Sohn ist. Paul denkt, dass er der Womanizer schlechthin ist, aber das denkt halt nur er…
Alicia von Rittberg: Mein Name im Film ist Teresa. Ich spiele quasi die Dating-Queen, #Spielerin. Von dem Quartett bin ich die, die in Sachen Dating am erfahrensten ist. Ich habe um die vier Dates die Woche, genieße das auch und weiß mit meinem Leben nicht so richtig, wohin. Finde das aber auch gar nicht schlimm, dümpel so ein bisschen rum zwischen verschiedenen Nebenjobs. Wenn ich von der App erfahre, bin ich völlig begeistert und denke, dass das mein Leben endlich völlig verändern wird.
Marc Benjamin: Dann gibt’s noch den Anton. Den spiele dann wohl ich. Ich bin der zweite, der denkt, dass Paul ein Womanizer ist. Ansonsten fülle ich so ein bisschen die Lücken, damit die anderen drei einen Anspielpartner haben. (lacht)
Alicia von Rittberg: Und dann gibt es natürlich in verschiedenen Kombinationen ganz spannende Verbindungen. Aber die verraten wir hier noch nicht.
Bereitsgesehen: In eurem Film geht es um eine ganz besondere Dating-App, deren Nutzer ihre Verabredungen in Kategorien einordnen sollen. Würdet ihr so eine App im echten Leben nutzen? Und wenn ja, was glaubt ihr, wie ihr kategorisiert werden würdet? Was wäre euer Hashtag?
Alicia von Rittberg: Ich bin nicht besonders Dating-App-erfahren. Das letzte Mal, als ich so etwas in der Art genutzt habe, war ich 14 und habe aus Spaß auf Knuddels mit vermutlich 15jährigen gechattet, die sich so wie ich als 18 ausgegeben haben. Aber ich finde es eigentlich eine unglaublich spannende Idee. Ich habe viele Freunde, die sich über solche Apps kennengelernt haben. Es hilft, über dieses selbstperformte perfekte Profil hinaus noch eine Meinung von außen zu haben. Insofern kann die Idee mit den Kategorien, wenn es in geführter Hand bleibt, ganz spannend sein. Was ich für ein Hashtag wäre, weiß ich wirklich gar nicht…
Edin Hasanovic: Alicia wäre Hashtag (überlegt)… Ich sage #Traumfrau. Was wäre ich denn für ein Hashtag, Nilam?
Nilam Farooq: Edin wäre Hashtag… Was hatte ich immer gesagt? Ich hatte doch was richtig Gutes für dich!
Edin Hasanovic: Du hast immer gesagt #Nase, glaube ich…
Nilam Farooq: Ich muss mal kurz darüber nachdenken. Mach du erstmal, Marc.
Marc Benjamin: Wenn du nachdenkst, muss ich ja jetzt richtig lange reden, bis du darauf gekommen bist (schmunzelt). Also, währenddessen beantworte ich eine Frage. Ich finde dieses Schubladisieren, dieses Eindordnen in Kategorien, latent gefährlich. (wendet sich Nilam zu) Bist du schon drauf gekommen oder muss ich weiterreden? (lacht) Nilam ist auf jeden Fall #zauberhaft.
Edin Hasanovic: Ich glaube auch, dass dieses Schubladendenken nie gut geht. Schwarz-Weiß-Denken ist nie gut. Und jetzt sagt Nilam noch ganz schnell, was ich bin. 3, 2, 1…
Nilam Farooq: Du bist der Superstar!
Bereitsgesehen: Zur Zeit wird viel über den deutschen Film geredet. Einige schimpfen, dass deutsche Filme generell doof sind. Einige freuen sich über die Komödien und historischen Dramen. Andere bedauern, dass es so wenige deutsche Genre-Produktionen gibt. Was würdet ihr sagen: Wie steht es eurer Meinung nach um den deutschen Film?
Marc Benjamin: Ich finde es ja erstmal gut, dass viel über den deutschen Film geredet wird. Prinzipiell finde ich es gut, dass über Film geredet wird!
Nilam Farooq: Ich bin ein bisschen traurig über die Entwicklung. Gerade auch wenn man sich aktuell die Kinozahlen anguckt. Das geht alles eher bergab als bergauf, was sehr schade ist. Es werden Trailer gesehen und die Meinung ist schon gefestigt. Ich hoffe, dass es einige Filme, auch in diesem Jahr, geben wird – vielleicht ja auch unserer – die etwas an der Situation ändern können. Ich finde, Kino ist immer noch die schönste Art, der Realität zu entfliehen, daher würde ich mich total freuen, wenn es wieder bergauf geht.
Marc Benjamin: Das war zwar irgendwie an der Frage vorbei, Nilam, aber ein schönes Statement!
Bereitsgesehen: Die Frage habe ich mir leider nicht selbst ausgedacht, aber ich mag sie sehr gerne, also stelle ich sie euch: Gibt es eine Frage, die euch noch nie gestellt worden ist, die ihr aber schon immer einmal gerne hören wolltet? Und wenn ja, wie lautet sie?
Nilam Farooq: Wie geht es dir?
Bereitsgesehen: Und wie würdest du antworten?
Nilam Farooq: Gut! (lächelt) Ein bisschen müde von der Tour. Wir waren heute Morgen schon auf Achse, aber sonst gut.
Edin Hasanovic: Uns wurden die letzten Tage so viele Fragen gestellt, dass ich sehr glücklich bin, wenn bald erst einmal niemand mehr was von mir wissen will. (lacht)
Marc Benjamin: Oder wenn man dir Antworten gibt.
Edin Hasanovic: Genau, wenn ich jemandem Fragen stellen kann und er mir Antworten gibt.
Marc Benjamin: „Was willst du trinken?“ wäre eine schöne Frage!
Bereitsgesehen: Dann gönnt euch jetzt was. Vielen Dank für das Interview!
Ich hatte die Möglichkeit, mit den vier Schauspielern während ihres Promo-Besuchs im CinemaxX Hamm zu sprechen. Ein großer Dank geht an Lina Dammer und Ingrid Breul-Husar. Mehr Infos zur Stimmung dort gibt es auf der Seite des Westfälischen Anzeigers.
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